Alarmieren durch Telefonanruf
Inhalt
Durch einen Telefonanruf können Alarme bzw. Ereignisse signalisiert werden. Dieses Verfahren nutzt die Rufnummern-Übermittlung des Telefonnetzes. Für jedes Ereignis wird eine eigene Telefonnummer zur Anwahl verwendet; anhand dieser "anrufenden" Telefonnummer, die z. B. im Display des Mobiltelefons angezeigt wird, kann ein Ereignis identifiziert werden. Wurde zudem die entsprechende Nummer nebst zugehörigem Ereignis (z. B. als Name) im Telefonbuch des Mobiltelefons eingetragen, kann im Display angezeigt werden, wer anruft und um welches Ereignis es sich handelt. Die Alarmmeldung kann zusätzlich eine Sprachansage enthalten. Während einer Sprachansage können DTMF-Codes ausgewertet werden; mit diesen können weitere Funktionen (wie z.B. ein Sprachmenü oder eine Quittierung) realisiert werden.

Die zu benachrichtigenden Personen werden als Anruf-Empfängergruppe zusammengefasst.

Ein Telefonanruf wird durch einen Befehl ausgelöst.

Telefon-Alarmierungen können über die Globale Bibliothek importiert und exportiert werden.

Für weitere Auswertung der Anrufe stehen zusätzliche Statusobjekte (Projekteinstellungen/Sonstiges) zur Verfügung.

1.Erläuterung: Erreichbarkeit

Der HS/FS wählt den Empfänger an und der Anruf-Alarm gilt als abgesetzt, wenn der Anruf-Empfänger erreichbar ist. Lehnt der Anruf-Empfänger das Gespräch ab, so gilt der Teilnehmer als nicht erreichbar und der Anruf erfolgt nach der Wiederholungszeit erneut. Überschreitet der Vorgang die Zeit in Max. Alter erfolgen keine weiteren Anruf-Versuche mehr.

Zusammenfassung:
  • Der Alarm gilt als abgesetzt, wenn der Anruf erfolgreich abgesetzt wurde.
  • Ist das Telefon besetzt, greift die Wiederholung.
  • Ist das Mobiltelefon ausgeschaltet (ohne Anrufbeantworter), greift die Wiederholung.
  • Konnte der Alarm nicht abgesetzt werden, sind die Fehlerzeiten zu beachten.
Achtung
Bei bestimmten Fällen wird eine gesprochene Ansage anstelle des Besetzt-Zeichens abgespielt.
Dies ist für den HS/FS gleichbedeutend damit, dass jemand abhebt und sich meldet, daher gilt in diesem Fall der Alarm als erfolgreich abgesetzt!

2.Erläuterung: mehrere Empfänger

Sind zwei oder mehr Anrufer in der Empfängerliste eingetragen, so erfolgen in der im HS/FS Experte festgelegten Reihenfolge Anwahlversuche für jeden Empfänger in der Liste. Wurde der Alarm an einen Empfänger abgesetzt, wird dieser Empfänger nicht erneut angerufen. Alle anderen bislang nicht erreichbaren Empfänger (siehe auch Kapitel "Erreichbarkeit") werden solange erneut der Reihe nach angerufen, bis entweder alle erreicht wurden, oder das maximale Alter des Alarms abgelaufen ist.
Achtung
Jedesmal (und immer nur dann), bevor die Empfängerliste neu durchgegangen wird, wird der Parameter 'Max Alter in Sekunden' geprüft. Ist zu diesem Zeitpunkt die dort angegebene Zeit verstrichen, wird kein neuer Empfänger-Listendurchlauf gestartet.

3.Registerreiter Daten

Bezeichnung

Bezeichnung des Telefonalarms.

Absender-Nr.

Der Empfänger des Alarmanrufes sieht diese Telefonnummer in seinem Display.
Achtung
Die hier verwendete Rufnummer muss dem ISDN-S0 Bus, an dem der HS/FS angeschlossen ist, zugeordnet sein! Der HS/FS übermittelt nur Rufnummern, die dem ISDN-S0 Bus logisch zugeordnet sind. Im Allgemeinen muss hier nur die Durchwahl oder die Nummer des Anschlusses ohne Vorwahl eingetragen werden.

Dauer in Sekunden

Max. Länge des Wählvorganges. In dieser Zeit klingelt beim Empfänger das Telefon.

Wiederholung in Sekunden

Bei besetztem oder nicht erreichbarem Empfänger wird in diesen Abständen versucht, den Anruf erneut durchzuführen.
Werden mehrere Alarme kurz hintereinander ausgelöst, werden diese der Reihe nach abgearbeitet: Sie werden in eine Queue ( = Warteschlange) eingereiht, die nach den Zeitpunkten für den nächsten Anruf sortiert ist. Beim ersten Versuch ist dieser Zeitpunkt identisch mit dem Auslöse-Zeitpunkt des Alarms, bei einer Wiederholung ist die im Alarm eingestellte Wiederholungszeit zu berücksichtigen.

Wird der selbe Alarm kurz hintereinander mehrfach ausgelöst und es tritt der Fall ein, dass der vorhergehende noch nicht verarbeitet wurde (z.B. Empfänger ist besetzt), wird der vorhergehende Alarm aus der Queue entfernt und der "neue" Alarm wird abgehandelt. Die im Alarm eingestellte Wiederholungszeit greift in diesem Fall nicht, da diese nur bei einem erneuten Wählversuch des selben Alarms zum Tragen kommt!

Werden verschiedene Alarme an den selben Empfänger kurz hintereinander ausgelöst, werden diese der Reihe nach in die Queue gestellt und abgearbeitet. Zu beachten ist dabei die Konfiguration der einzelnen Alarme.

Beispiel:
  • Empfänger telefoniert gerade
  • Alarm 1 wird ausgelöst, Wiederholungszeit ist 5 Minuten
  • Alarm 2 wird 10 Sekunden nach Alarm 1 ausgelöst, Wiederholungszeit ist 1 Minute
  • Alarm 1 kann nicht empfangen werden, weil dort besetzt ist, und wird anhand des Zeitpunkts für die eingestellte Wiederholungszeit wieder in die Queue einsortiert
  • Alarm 2 wird an den Empfänger übermittelt und kann nicht empfangen werden, weil dort immer noch besetzt ist, und wird ebenfalls anhand des Zeitpunkts für die eingestellte Wiederholungszeit wieder in die Queue einsortiert
  • Da Alarm 2 eine geringere Wartezeit als Alarm 1 hat, liegt der Zeitpunkt für den nächsten Wählversuch von Alarm 2 vor dem Zeitpunkt des nächsten Wählversuchs von Alarm 1.
  • ...
  • Alarme werden übermittelt, falls vor Ablauf deren jeweiligen Max. Alters der Empfänger nicht mehr besetzt ist, ansonsten werden sie bei Erreichen von Max. Alter aus der Queue entfernt.

Totzeit in Sekunden

Die Totzeit verhindert, dass Alarmierungs-Anrufe in zu kurzen Abständen abgesetzt werden, z.B. durch Mehrfachauslösung per Befehl.

Max. Alter in Sekunden

Hier wird das maximale Alter des Telefon-Alarms eingetragen. Wird dieser Zeitraum überschritten, verfällt die Alarmierung. Dieser Zeitraum greift, wenn der Empfänger besetzt oder nicht erreichbar ist.
Geprüft wird jedesmal, bevor ein neuer Durchlauf durch die Empfängerliste begonnen wird.

4.Registerreiter Sprachmeldung/DTMF

Hinweis
Bitte beachten Sie hierzu auch das DTMF-Beispiel-Projekt

Verwenden

Ja: Sagt beim Abheben des Anrufes eine Sprachmeldung an.
Nein: Es wird keine Sprachmeldung angesagt, damit ist auch eine Auswertung der DTMF-Tasten nicht möglich.

Sprachansage

Die Sprachansage, welche nach dem Annehmen des Anrufs angesagt wird.

Pause (in Sek.)

Pause zwischen den Ansagen. Diese Zeit wird zwischen der Ansage und der Wiederholung der Ansage gewartet.

Ansagedauer (in Sek.)

Die Zeit in Sekunden, in der die Ansage abgespielt/wiederholt wird. Ist die angegebene Zeit abgelaufen, wird die Verbindung getrennt. Durch das Betätigen einer DTMF-Taste wird die Ansage um diese Ansagedauer verlängert.

DTMF-Objekt

Optional: Läuft eine Ansage, kann der HS/FS die DTMF-Tastencodes des Telefons auswerten. Der Tastencode wird in das ausgewählte K.-Objekt geschrieben. Das K.-Objekt nimmt folgende Werte bei einem Tastendruck an:
  • Taste 1-9 => Wert 1-9
  • Taste 0 => Wert 10
  • Taste * => Wert 11
  • Taste # => Wert 12
Hinweis
Wenn die Verbindung hergestellt bzw. der Anruf angenommen wurde, wird eine 0 gesendet!
Spezielle Logikbausteine für die Auswertung stehen zur Verfügung.

Statusobjekt

Optional: Die Status-Informationen des aktuellen Alarm-Anrufs werden in das ausgewählte numerische K.-Objekt geschrieben:
  • 1 => Wählvorgang
  • 2 => Verbunden und Ansage wird gestartet
  • 3 => Ansage wurde beendet

Ansageobjekt

Optional: Eine laufende Ansage kann geändert werden (z.B. durch Betätigen einer DTMF-Taste). Hierfür muss das hier angegebene 14-Byte K.-Objekt mit einem gültigen Sprachansage- Schlüssel beschrieben werden.
Hiermit kann man ein durch DTMF-Tasten geführtes Sprachmenü aufbauen.
Spezielle Logikbausteine für die Auswertung der DTMF-Codes und Ändern des Schlüssels stehen zur Verfügung.