Gira Türkommunikations-System - Grundlagen
Inhalt

1.Einleitung

Im Gira Türkommunikations-System werden bei der Inbetriebnahme die Geräte durch den Zuordnungs-Vorgang einander bekannt gemacht.

Im normalen Betrieb des Gira Türkommunikations-Systems ist es nicht wichtig, zu wissen, welcher Busteilnehmer sendet oder welche Businformationen zwischen den Geräten ausgetauscht weerden. Mit dem Einsatz des TKS-IP-Gateways in Verbindung mit dem Gira HomeServer gewinnen die gesendeten Businformationen an Bedeutung, da der HomeServer den einzelnen Aktionen des Türkommunikations-Systems Funktionen des KNX zuordnen kann.

Neben den KNX-Funktionen sind auch andere Funktionen des HomeServers ansteuerbar (z. B. Eintrag einer berechtigten Person ins Meldungsarchiv).

2.Identifizierung der Türkommunikations-Telegramme

Die Türkommunikations-Telegramme können auf zwei Arten für die spätere Anwendung im HomeServer identifiziert werden.
  1. Möglichkeit (Spickzettel des TKS-IP-Gateways)
    Während der Inbetriebnahme des TKS-IP-Gateways werden alle Ruftasten (z.B. Klingeln an der Haustür) dem TKS-IP-Gateway bekannt gemacht. Bei diesem Vorgang vergibt der Inbetriebnehmer den vorher gedrückten Tasten frei wählbare Namen.

    Die Zuordnungen der Busadresse und der Ruftaste wird für die Weiterverarbeitung in der Logik des Home-Servers in einem Dokument, dem so genannten Spickzettel, bereitgestellt.

     
  2. Möglichkeit (Visualisierungsprojekt des Home-Servers)
    Einige Bustelegramme, wie zum Beispiel Schalthandlungen von KeylessIn-Geräten werden nicht im TKS-IPGateway eingelernt.

    Diese Bustelegramme können in einem Visualisierungsprojekt (TKS_IP_GW_Musterprojekt) des Home-Servers auf der Visu-Seite "Basisparameter" analysiert angezeigt werden, so dass sie dann in den Logikbausteinen verarbeitet werden können.

3.TKS-Logikbausteine des HomeServers

Über das TKS-IP-Gateway erhält der HomeServer die gesamte Kommunikation des Bussystems. Die Logikmodule sind in zwei generelle Funktionen aufgeteilt. Es gibt zu einem empfangende Bausteine die die Businformationen filtern. Die Bustelegramme einer Türstation enthalten folgende Informationen:
  • Busadresse
  • Moduladresse
  • Tastennummer
Für die jeweilige Anwendung wird der Filter im Logikmodul gesetzt.

4.Anwendungsbeispiele

4.1.Licht einschalten

Das Licht im Eingangbereich soll automatisch einschalten, wenn eine beliebige Taste der Türstation gedrückt wird.

Für diese Anwendung wird der Filter nur auf die Busadresse der Türstation gesetzt. Wenn also eine beliebige Taste der Türstation gedrückt wird, löst das entsprechende Logikmodul die KNX-Funktion "Licht einschalten" aus.

4.2.Türruf mit Licht signalisieren

In der Wohnung einer gehörlosen Person soll eine Lichtquelle die Klingel visuell umsetzen.

Hierbei muss neben der Busadresse der Türstation die Moduladresse und die Tastennummer gefiltert werden, damit nur die gedrückte Türstations-Ruftaste der gewünschten Wohnung ausgewertet wird.

5.Anwendungsbeispiele aus der TKS-Broschüre

5.1.Zeitgesteuerte Zutrittskontrolle

Das Reinigungspersonal erhält nur an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Zeiten Zugang in das Gebäude. Die Gira Keyless In Codetastatur öffnet die Tür nach Eingabe der persönlichen Zahlenkombination. Außerhalb der definierten Zeiträume wird der Zugang verweigert.

5.2.Zutritt jederzeit

Der Hausherr erhält durch Eingabe seiner persönlichen Zahlenkombination in die Gira Keyless In Codetastatur jederzeit Zutritt in das Gebäude.

Es lassen sich mit dem Türöffnen beliebige weitere Schaltvorgänge im Haus verknüpfen. Die Programmierung erfolgt einfach über die Bediengeräte Gira Control 9 und Gira Control 19 oder am Computer.

5.3.Einmaliger Zutritt

Der Paketbote will ein Paket abgeben, doch es ist niemand im Hause. Über das Mobiltelefon nimmt er Kontakt zum Empfänger auf. Dieser erzeugt über das Telefon einen einmal gültigen Universalcode und sendet ihn per SMS an den Paketboten. Nach Eingabe der Zahlenkombination öffnet die Gira Keyless In Codetastatur die Tür. Bei einer zweiten Eingabe dieses Codes würde der Zutritt verweigert werden.

5.4.Zugang zu Bereichen regeln

In einem Unternehmen soll ein bestimmter Bereich, z.B. die Entwicklungsabteilung, nur einem definierten Personenkreis zugänglich sein. Diese Personen erhalten hierfür einen Transponderschlüssel bzw. eine Transponderkarte. Der Zugang wird vom Gira Keyless In Transponder mit Weitbereichs-Transpondertechnik geregelt. Die Leseeinheit reagiert auf das Signal des aktiven Transponderschlüssels bzw. der Transponderkarte – je nach Einstellung bereits ab ca. 1,5 Meter Entfernung zur Tür. Es können bis zu 250 Schlüssel oder Karten pro Transponder-Gerät verwaltet werden. Die Schlüssel oder Karten werden bei der Inbetriebnahme des Systems einmalig den Leseeinheiten zugeordnet.